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WM 2022: Kauft sich Katar Fake Fans als Marketing Strategie?
Diesen Sonntag geht das wohl umstrittenste Turnier in der Geschichte des Fußballs los. Um 17 Uhr eröffnet Katar die WM im Spiel gegen Ecuador. Vor allem die Kritiker der WM blicken mit großem Misstrauen auf die Bilder, die zwei Wochen vor dem Turnier für Aufregung sorgten.
Fake Fans bei den ersten Fanmärschen
Die Bilder zeigten tausende Fans, die sich für die ersten Fanmärschen versammelt hatten. Darunter sollen jedoch vor allem indischen Gastarbeiter als Fans verkleidet gewesen sein. Sie trugen Perücken in Schwarz-Rot-Weiß und malten sich die England-Flagge auf die Wange. Sie sollten Vorfreude auf die WM machen und den Anschein erwecken, dass es auch in Katar eine Fußballkultur gibt. Die Bilder machten aber hauptsächlich skeptisch.
Oder doch echte Fans?
Zwar ist es nicht ganz abwegig, dass auch etwas Wahres hinter den Bildern stecken könnte. Denn die meisten indischen Gastarbeiter in Katar stammen aus Kerala, einer Region mit großem Bezug zum Fußball. Dort gibt es zahlreiche Argentinien-Fanclubs und auch die Liebe zu dem brasilianischen Team ist groß. Abgesehen davon ist es erwartbar, dass auch der vierfache Weltmeister Deutschland Fans in Katar hat.
Fans als Social Media Spione
Dennoch hat natürlich jeder Sportanlass seine eigenen Marketingtricks. Das Misstrauen gegenüber Katar ist daher nicht unbegründet. Erst vor rund zehn Tagen wurde bekannt gegeben, dass das Organisationskomitee der WM 450 Fans aus 59 Ländern gratis nach Katar einlädt. Für die kostenlosen Katar-Aufenthalte müssen die Fans einen „Verhaltenskodex“ unterzeichnen. Dieser fordert zu netten Posts auf Social Media unter dem Slogan „Qatar – the fans’ world cup“ und dem Hashtag #IAMAFAN auf. Zudem würden die Fans als Social-Media-Spione benutzt werden. Sie sollen dem Komitee negative Kommentare melden und Screenshots als Beweise liefern. Auf der offiziellen Seite der WM wird das Fan-Programm als ein Netzwerk von Fans und Influencern beschrieben, die ihre Mitarbeit und Hilfe angeboten hätten. Die Begeisterung unter den Fangruppen der Nationalteams ist in vielen Ländern sehr gering. Deshalb kaufe Katar Fans ein. Diese seien allerdings nur freiwillige Helfer der Fifa.
Umstrittenstes Turnier in der Geschichte des Fußballs
Eine Fußball-WM zum Jahresende gab es noch nie. Sie wird in einem Land ohne Fußballkultur ausgetragen, trotz großer Kritik an der Menschenrechtslage von Gastarbeitern, fehlendem Verständnis für die LGBTQ+-Community und den Stadienbauten, die Klimasünden gleichkommen. Die Fifa hat bei den Austragungsorten immer wieder ein Auge zugedrückt. Selten aber hat eine WM eine derartige Abneigung ausgelöst, wie die diesjährige in Katar. Nicht wenige behaupten, dass sich Katar mit seinem Reichtum den Zuschlag für die WM erkauft hat. Kauft Katar mittlerweile sogar schon die Emotionen der Fußballfans?
TAGS: WM2022, Katar, Fake News, Fans, Kommunikation, Content