Beratung

Das Scheitern von Protonet ? oder warum wir nicht auf Gräbern tanzen

09
February 2017
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Scheitern ist menschlich und für die Betroffenen immer schlimm. Gerade wenn man von so hoch oben fällt wie Protonet. Sehr gute PR Arbeit hat das Hamburger Start-up damals in alle Medien katapultiert, dann wurde es etwas ruhiger. Im letzten Jahr kamen erste Gerüchte über falsche Aussagen, schlechtes Management und enttäuschte Anleger auf. Und trotzdem hat mich die Nachricht der Insolvenz gestern sehr überrascht.

Wir betreuen seit knapp einem Jahr einen Konkurrenten von Protonet, den private Cloud Anbieter ionas (www.ionas.com). Wie häufig haben wir in Kontakt mit den Journalisten den Vergleich zu dem jetzt insolventen Protonet zu hören bekommen. Besser als Protonet? Könne gar nicht sein. Open Source statt eigener Software? Das gäbe doch eher Probleme. Wir mussten wirklich hart daran arbeiten, mit ionas das Feld von hinten aufzurollen. Denn der Server, den wir auch selber nutzen, ist super, es funktioniert alles fantastisch, sowohl unsere Telefone, Datenablage, Sharing und auch Aussände, Datenbank und CRM, alles läuft über Open Source mit fantastischem Support aus Mainz, dem Sitz von der ionas OHG. Hätten wir jetzt statt ionas hier Protonet im Einsatz, dann hätten wir womöglich bald ein Problem. Die Software wird im schlimmsten Falle nicht weiter betrieben und mit der Hardware alleine können zumindest Amatueranwender wie wir nichts anfangen. Der ionas-Server würde einfach auch ohne ionas funktionieren. Dank Open Source.

Vielleicht wäre das ein Anlass, alle zu Protonet schreibenden Journalisten jetzt einmal anzugehen und auf die Vorteile von ionas hinzuweisen. Auch im Angesicht der Crowdfundingkampagne, die unser Kunde plant. Es wäre vielleicht auch ein guter Anlass eine Pressemeldung mit einer Feature-Gegenüberstellung zu machen. Werden wir nicht. Wir tanzen nicht auf Gräbern. Unsere Gedanken sind bei den Mitarbeitern und Gründern von Protonet, die bestimmt sehr viel Herzblut investiert haben und nun vor den Scherben stehen. Konkurrenz belebt das Geschäft, wir sind geschockt von dem Aus der orangenen Server aus Hamburg und hoffen, dass die Insolvenz vielleicht doch noch dazu führt, dass Protonet in irgendeiner Form weiter geführt werden kann und die Mitarbeiter ihren Job behalten. Dann tanzen wir weiter. Aber statt auf Gräbern auf euren lebendigen Nasen rum :).

http://www.gruenderszene.de/allgemein/protonet-insolvenz


TAGS: Protonet Ionas public relations Unternehmensberatung

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