Warum ein kritischer Blick im Internet wichtig ist

 
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Warum ein kritischer Blick im Internet wichtig ist

Ob im Beruf, während der Freizeit oder im Kreise von Freunden und Familie – Medien nehmen einen immer größeren Platz in unserem Alltag ein. Auch Kinder und Jugendliche wissen oftmals schon im sehr jungen Alter wie ein Handy und das Internet zu bedienen sind. Doch die Bedienung ist nicht gleich ein Verständnis dafür, mit den wahrgenommenen Inhalten kritisch umzugehen und die wichtigsten Informationen herauszufiltern. Dafür benötigt es eins: Medienkompetenz!

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April 2022
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Schnell das Handy aus der Tasche zücken, den Laptop aufklappen oder das Radio mit nur einem Knopfdruck anschalten – die Medien und dessen Inhalte zu nutzen scheint heutzutage einfacher als je zuvor. Das Internet bietet eine große Menge an Informationen, welche Nutzer:innen innerhalb weniger Sekunden aufnehmen. Doch neben dieser rezeptiven und passiven Nutzung von Medieninhalten sollten sich Rezipient:innen im Sinne der Medienkompetenz vor allem kritisch und reflektiert mit den Medien und ihrem Gebrauch auseinandersetzen.

Von der Wissenschaft zur Realität

In den Medienwissenschaften existieren viele Modelle und theoretische Konzepte, die sich mit dem umfassenden Begriff der Medienkompetenz auseinandersetzen. Die im deutschsprachigen Raum bekannteste Definition stammt jedoch von dem Erziehungswissenschaftler Dieter Baacke und fand in den 1990er Jahren ihre Aufmerksamkeit. Also schon lange bevor Smartphones die Welt entdeckten. In dieser Definition gliedert er die Medienkompetenz in die Medienkritik, -kunde, -nutzung sowie -gestaltung. Medienrezipient:innen sollen die Kommunikationsmittel also nicht nur interaktiv nutzen und auch mitgestalten können, sondern es ist vor allem erforderlich, sich kritisch mit den Medien und deren Inhalten auseinanderzusetzen. Dies soll analytisch sowie reflexiv, aber auch mit einer ethischen Verantwortung geschehen. Hierbei wiederum ist es wichtig, sich nicht nur mit den Inhalten zu beschäftigen, sondern sich auch den Mediensystemen und ihren Funktionsweisen zu widmen und über eben diese informiert zu sein. So ist es möglich, die vielen Inhalte, Reize und Daten herauszufiltern und zu reflektieren.

All dies mag wissenschaftlich fundiert und definiert klingen – doch es ist auch praxis- und realitätsnah. Denn medienkompetent zu sein heißt: Die Medien aktiv zu nutzen sowie hier seine eigenen Meinungen zu vertreten und diese zu kommunizieren. Nur so können Menschen überhaupt am gesellschaftlichen Diskurs, der tagtäglich herrscht, teilnehmen. Im anderen Fall wäre es nur das stumme rezipieren von Medieninhalten. Und so wie Menschen vieles in ihrem Leben erst erlernen müssen, so ist es auch in der richtigen Nutzung von Medien.

Schulfach Medienkompetenz?

Laut Baarcke sei die „Vermittlung von Medienkompetenz die wichtigste Aufgabe innerhalb der Medienpädagogik“. Er sieht dies zudem als Lernaufgabe für alle Menschen an. Doch wie kann dies in unserer Gesellschaft gelingen?

Es scheint auf der Hand zu liegen: Die Bildungswelt in unserer Gesellschaft befindet sich in einem digitalen Wandel. Bücher werden durch Tabletts und PC´s ersetzt, Tafeln durch Beamer. Für eine solche schulische Digitalisierung muss jedoch nicht nur die passende Technik vorhanden, sondern auch Lehrer:innen und Schüler:innen vorbereitet sein. Ein perfekter Zeitpunkt, um die Medienkompetenz ins Schulsystem einzugliedern? Besonders da Kinder und Jugendliche wie selbstverständlich mit den Medien aufwachsen, scheint ein kritischer Umgang mit eben diesen wichtiger denn je. Dies beinhaltet auch das Verhindern einer Reizüberflutung sowie digitaler Gewalt. In einer so von den Medien geprägten Welt ist es unabdingbar, Kinder als auch Jugendliche für einen bewussten und ethisch verantwortungsvollen Umgang mit diesen zu sensibilisieren. So können nicht nur die Vorteile der Digitalisierung und Medien richtig genutzt werden, sondern auch ein angemessener Umgang mit den Schattenseiten wie Fake News und Hate wird gefunden.

Medien zu nutzen ist also viel mehr, als das Handy zu entsperren, den Laptop aufzuklappen oder das Radio anzuschalten. Es braucht kluges Hinterfragen, Informieren und Kritisieren. Und auch wenn der Begriff der Pädagogik oftmals mit der Schule und der Erziehung in Verbindung gebracht wird – die Medienkompetenz durch Medienpädagogik sollte jeder lernen. Ob groß oder klein – jung oder alt!


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