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Krisenkommunikation

Echo 2018: PR für den deutschen Preis

Die jährliche Echo-Verleihung sorgt jedes Jahr für Gesprächsstoff – und das nicht nur im positiven Sinne. Nicht nur in diesem Jahr wurde ein fragwürdiger Künstler mit dem deutschen Musikpreis, der seit 1992 von der Deutschen Phono-Akademie vergeben wird, geehrt.

16
April 2018
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Bereits in der Vergangenheit sind Künstler wie Frei.Wild oder Xavier Naidoo, vor ihren Echo-Auftritten mit ihren öffentlichen Aussagen negativ aufgefallen: auch Farid Bang und Kollegah sorgten dieses Jahr mit ihren Äußerungen für erneute Diskussionen. Und das zu Recht!

Das Antisemitismus auch im Jahr 2018 absolut unangebracht ist steht nicht zur Debatte. Die Leiden von KZ-Insassen in einem Lied als Vergleich zu nutzen ist definitiv nicht nur geschmacklos und unmoralisch, sondern auch ein Schlag ins Gesicht für alle Überlebenden.

Es ist erschreckend, dass überhaupt noch Diskussionen zu antisemitischen, homophoben und frauenfeindlichen Äußerungen geführt werden müssen. Werte, die eigentlich schon lange in den Köpfen der Deutschen verankert sein sollten, werden noch immer mit Füßen getreten. Und das nicht nur von Randgruppen, sondern von Künstlern, die in der Öffentlichkeit stehen und deren Meinungen und Aussagen nicht nur national bekannt werden.

Jetzt stellt sich also die Frage, ob die Echo-Verleihung eine gute PR für die deutsche Musikszene ist. Es gibt genügend Meinungen die sagen, dass schlechte PR besser als keine sein würde. Ich persönlich würde jedoch weniger Berichterstattung jederzeit einem negativen talk-of-town vorziehen.

Positiv an diesem „Echo-Gate“ ist aber, dass solche Künstler Diskussionen zu Themen anregen, die vielleicht schon viel zu lange unausgesprochen oder sogar geduldet sind. Gerade in der Rap-Szene sind Homophobie, Frauenfeindlichkeit und auch Antisemitismus leider immer noch ein Thema. Das muss sich unbedingt ändern! Denn so lange manche Künstler noch an absolut veralteten Werten festhalten, ist es kein Wunder, dass international gefeierte Künstler wie Ed Sheeran oder Pink nicht anreisen, wenn Deutschland noch immer solche Debatten führen muss.

Liebe Rap-Szene: Werdet erwachsen und kommt im 21. Jahrhundert an! Denn ihr habt einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf eure Fans, die eure Texte mitrappen und eure Meinung gerne teilen möchten. Ändert was und nutzt euren Einfluss, um positive Werte zu vermitteln! Ihr habt eine Verantwortung, die schon viel zu lange ignoriert wird...!


TAGS: Krisenkommunikation PR Öffentlichkeitsarbeit public relations

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