
Öffentlichkeitsarbeit
Der perfekte Presseverteiler: Aufbau, Pflege und Nutzung
Ein durchdachter Presseverteiler ist eines der wichtigsten Werkzeuge für erfolgreiche PR-Arbeit. Wer regelmäßig mit Medien kommuniziert, weiß: Eine gute Geschichte reicht nicht aus, wenn sie nicht die richtigen Empfänger erreicht. Damit Pressemitteilungen nicht im digitalen Papierkorb landen, braucht es einen professionellen Verteiler – gezielt aufgebaut, sorgfältig gepflegt und strategisch eingesetzt.
Am Anfang steht der Aufbau, und hier gilt: Klasse vor Masse. Es bringt wenig, hunderte Kontakte wahllos zu sammeln, wenn sie mit dem eigenen Thema nichts anfangen können. Stattdessen sollte man sich fragen, welche Zielgruppe erreicht werden soll – und über welche Medien diese erreichbar ist. Handelt es sich um ein regionales Projekt, sind Lokalzeitungen und regionale Onlineportale wichtig. Bei einem technischen Produkt könnten Fachmagazine und Branchenblogs die richtige Adresse sein. Hat man diese Medien identifiziert, lohnt es sich, nach den passenden Ansprechpartnern in den Redaktionen zu suchen. Idealerweise verfügt man über direkte Mailadressen und weiß, welche Themen die jeweilige Person betreut. Allgemeine Adressen wie info@ oder redaktion@ sollte man nur dann verwenden, wenn keine Alternative verfügbar ist.
Wer seinen Presseverteiler strukturiert aufbauen will, kann das zunächst in einer einfachen Excel-Tabelle tun. Für größere Projekte oder langfristige Arbeit empfehlen sich jedoch spezialisierte Tools wie z.B. Zimpel oder RapidMail, die nicht nur beim Sammeln und Sortieren helfen, sondern auch bei der späteren Aussendung und Erfolgsmessung unterstützen.
Ein häufig unterschätzter Aspekt ist die Pflege des Verteilers. Medienlandschaften sind dynamisch – Journalisten wechseln die Redaktion, übernehmen neue Aufgaben oder verlassen die Branche ganz. Deshalb ist es wichtig, die Kontakte regelmäßig zu aktualisieren. Wer halbjährlich einen kurzen Check durchführt, spart sich aufwendige Recherchen im entscheidenden Moment. Auch Rückmeldungen auf Presseaussendungen – sei es in Form von Fehlermeldungen oder persönlichen Antworten – sollten stets ernst genommen und in den Verteiler eingepflegt werden. Zusätzlich hilft es, den Kontakt zu ausgewählten Journalisten aktiv zu halten, etwa durch persönlichen Austausch per Mail, Social Media oder bei Events. Denn Vertrauen entsteht nicht über Nacht – es wächst durch langfristige Beziehungspflege.
Ist der Verteiler einmal gut aufgesetzt, geht es um die strategische Nutzung. Nicht jede Nachricht interessiert alle Kontakte. Daher sollten Pressemitteilungen immer zielgruppenspezifisch versendet werden – idealerweise mit persönlicher Ansprache und einem klaren Bezug zum Arbeitsbereich der Empfänger. Wer weiß, worüber eine Redakteurin regelmäßig berichtet, kann besser einschätzen, wie man sie erreicht. Auch das richtige Timing ist entscheidend. Während Online-Redaktionen oft kurzfristig arbeiten, benötigen Printmedien meist deutlich mehr Vorlauf.
Letztlich lebt ein Presseverteiler von der Kombination aus Struktur und Individualität. Er ist kein statisches Dokument, sondern ein lebendiges Instrument, das mit der Entwicklung des Unternehmens mitwächst. Wer ihn mit Sorgfalt pflegt und klug einsetzt, schafft beste Voraussetzungen für eine wirkungsvolle Medienpräsenz – und legt den Grundstein für nachhaltige PR-Erfolge.
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