
Strategie
PR-Stunts, die viral gingen – und warum sie funktioniert haben
In der Welt der Öffentlichkeitsarbeit ist ein gelungener PR-Stunt der heilige Gral: Er erzeugt Aufmerksamkeit, sorgt für Gesprächsstoff und bleibt im Gedächtnis – idealerweise mit positiver Markenwahrnehmung. Doch was macht einen PR-Stunt erfolgreich? Schauen wir uns einige Beispiele an, die viral gingen, und analysieren, warum sie so gut funktioniert haben.
Ein Klassiker unter den viralen PR-Stunts stammt von Red Bull. 2012 ließ das Unternehmen den Extremsportler Felix Baumgartner aus der Stratosphäre zur Erde springen – live übertragen. Der „Red Bull Stratos“-Sprung war nicht nur ein mediales Großereignis, sondern auch ein Paradebeispiel für Markeninszenierung. Red Bull positionierte sich nicht einfach als Getränkehersteller, sondern als Marke für Grenzerfahrungen und Adrenalin. Warum das funktionierte? Der Stunt hatte echten Nachrichtenwert, eine beeindruckende visuelle Inszenierung und war emotional aufgeladen. Zudem passte er perfekt zur Markenidentität.
Ein weiteres Beispiel lieferte IKEA 2018 in Schweden: Das Möbelhaus veröffentlichte eine Anzeige in einer Zeitschrift, in der Leserinnen aufgefordert wurden, auf die Anzeige zu urinieren – und falls sie schwanger seien, würde sich ein versteckter Schwangerschaftstest verfärben und einen Rabatt auf ein Babybett freischalten. So provokant wie genial. Die Aktion sorgte weltweit für Schlagzeilen. Sie war mutig, ungewöhnlich und auf eine gewisse Weise persönlich – ein emotionaler Aufhänger, verknüpft mit einem Produkt. Der Überraschungseffekt war hier der Schlüssel zur Viralität.
Auch Burger King bewies in der Vergangenheit ein Gespür für virale Stunts. 2019 startete die Fast-Food-Kette die Aktion „Whopper Detour“: Kunden konnten per App einen Whopper für einen Cent bestellen – allerdings nur, wenn sie sich in der Nähe eines McDonald's befanden. Das bedeutete: Man musste quasi bei der Konkurrenz stehen, um bei Burger King zu bestellen. Diese freche Aktion vereinte Humor, Rivalität und cleveres Geomarketing. Die App-Downloads stiegen rasant, und der Stunt wurde breit in sozialen Medien geteilt. Der Erfolg lag hier im spielerischen Angriff auf den Wettbewerber, gepaart mit einer smarten technischen Umsetzung.
Warum funktionieren solche PR-Stunts? Erstens: Sie brechen Erwartungen. PR-Stunts, die viral gehen, überraschen, provozieren oder amüsieren. Zweitens: Sie sind erzählbar. Menschen teilen Geschichten, keine Pressemitteilungen. Ein guter Stunt liefert eine Story, die man weitererzählen möchte. Drittens: Sie sind markenkonform. Ein PR-Stunt darf zwar aus dem Rahmen fallen, muss aber zur Identität der Marke passen – sonst wirkt er aufgesetzt.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Erfolgreiche PR-Stunts kombinieren Kreativität mit strategischem Denken. Sie nutzen das Überraschungsmoment, bieten emotionale Anknüpfungspunkte und passen ins Selbstbild der Marke. Wer diese Zutaten richtig dosiert, hat gute Chancen, nicht nur viral zu gehen, sondern nachhaltig im Gespräch zu bleiben.
TAGS: PR, Stunt, Aufmerksamkeit, Marke