Wie ein NFL-Maskottchen zum Markenbotschafter wird

 
KC-Wolfgang

Kampagne

Wie ein NFL-Maskottchen zum Markenbotschafter wird

Was haben ein Wolf, amerikanischer Football und deutsche Fankultur gemeinsam? Auf den ersten Blick: nicht viel. Doch genau das ändert sich gerade. Mit „KC Wolfgang“, einem eigens für Deutschland geschaffenen Maskottchen, will das NFL-Team der Kansas City Chiefs emotionale Nähe zu deutschen Fans aufbauen.

18
September 2025
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Vergangene Woche startete die neue NFL-Saison – mit großem medialem Interesse, internationalen Livestreams und Millionen Zuschauern weltweit. Football ist schon lange mehr als ein US-Sport: Auch in Europa wächst die Fangemeinde rasant. Für die Teams bedeutet das jedoch auch: Kommunikation muss mehr leisten als reine Präsenz – sie muss lokal anschlussfähig sein. Und genau hier setzt der Ansatz der Kansas City Chiefs an. 

Im Rahmen des NFL Global Markets Program, einer internationalen Expansionsinitiative der US-amerikanischen Football-Liga, durch die den Teams gezielte Marketingrechte in internationalen Märkten eingeräumt werden, präsentierten die Chiefs vier neue Maskottchen – jeweils zugeschnitten auf einen bestimmten europäischen Markt. Für Deutschland heißt die Figur: KC Wolfgang. Ein eurasischer Wolf mit rot-goldenem Chiefs-Outfit.  Laut Lara Krug, Chief Media & Marketing Officer der Chiefs, sei KC Wolfgang geschaffen worden, um „die Persönlichkeit des Landes widerzuspiegeln – zuverlässig, diszipliniert und voller ruhiger Zuversicht“. Er sei nicht nur ein Maskottchen, sondern „ein kultureller Botschafter, der uns hilft, deutsche Traditionen zu feiern und eine tiefere Verbindung zu unseren Fans hier aufzubauen.“ Zusammen mit den drei weiteren Maskottchen – KC O’Wolf für Irland – ein schelmischer, herzlicher Trickser mit viel Energie, KC Wolfington für das Vereinigte Königreich – wortgewandt, sportlich und charmant sowie KC Lobazo für Spanien – temperamentvoll, kreativ und mit starkem Bezug zur andalusischen Kultur – bilden sie das „European Wolf Pack“. 

Was auf den ersten Blick wie ein reines Fan-Gimmick aussieht, ist in Wirklichkeit ein durchdachtes Beispiel für markenstrategische PR. Die Einführung solcher Figuren dient nicht nur der Unterhaltung, sondern verfolgt klar definierte kommunikative Ziele: Nähe schaffen, Identifikation ermöglichen, langfristige Bindung fördern.

Ziel ist es, die Marke Kansas City Chiefs in Deutschland erlebbar zu machen – und zwar nicht nur für bestehende NFL-Fans, sondern auch für ein neues, breiteres Publikum. KC Wolfgang dient dabei als einfacher Zugang: Er ist sympathisch, familienfreundlich, kulturell vertraut. Das schafft Identifikation – auch ohne tiefes Football-Wissen.

Natürlich ist der PR-Gedanke nicht losgelöst vom Marketingziel. Merchandise, Ticketverkäufe, Markenpartnerschaften – all das spielt im Hintergrund ebenfalls eine Rolle. KC Wolfgang steht aber eben nicht nur für den Verkauf, sondern vor allem für Verbindung. Die mediale Resonanz zeigt, dass diese Strategie Aufmerksamkeit erzeugt hat. Neben großen Boulevardtiteln berichteten auch Sport- und Branchenmedien über den deutschen Wolf im Chiefs-Trikot. 

Ob die Strategie langfristig aufgeht, bleibt dennoch abzuwarten. Vieles deutet darauf hin, dass KC Wolfgang als kommunikatives Element Potenzial besitzt – wie tief diese Verbindung zu den Fans tatsächlich reicht, wird sich im weiteren Verlauf der Saison zeigen.

Fest steht aber: Die Aktion ist ein Beispiel dafür, wie moderne PR im internationalen Kontext funktionieren kann. Sie verbindet lokalisierte Markenkommunikation mit digitaler Community-Pflege, setzt auf Emotionalisierung statt nur auf Information – und schafft Raum für echte Identifikation. 


TAGS: Branding, Internationale PR, NFL, KC Wolfgang

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