Konzept
Darf ich auch ins Clubhouse? Was es mit dem Hype auf sich hat
Clubhouse ist eine audiobasierte Social Media App aus den USA, bei der du Gesprächen zuhören und an ihnen teilnehmen kannst. Seit Sommer 2020 gibt es die Clubhouse-App in den USA und jetzt macht sie sich auch in Deutschland einen Namen. Sie ist rasend schnell auf Platz zwei der beliebtesten kostenlosen Apps bei Apple gestiegen und jeder spricht über sie. Aber warum dreht sich gerade alles um Clubhouse?
Es handelt sich um eine reine Audio-App ohne Kamera, Likes oder schriftliche Kommentare. Man sieht nur das gewählte Foto der Teilnehmer. Verwenden kann man die App nur mit Einladung eines Clubhouse-Nutzers. Auf den Profilen wird öffentlich angezeigt, wer von wem den Invite erhalten hat, also sollten Einladungen nicht wahllos verteilt werden. Clubhouse verfügt über sogenannte Räume, in denen Diskussionen und Gespräche stattfinden können. Es gibt auch geschlossene Räume, in denen man sich mit seinen Freunden privat austauschen und vernetzen kann.
Ein Raum verfügt über verschiedene User-Rollen: Der Moderator leitet die Diskussion und kann User zum Sprecher machen, wenn diese „ihre Hand heben“ und etwas sagen wollen. Umgekehrt kann er sie auch wieder auf stumm schalten, wenn der Sprecher mit seinem Slot durch ist.
Die Sprecher können aktiv an den Gesprächen teilnehmen und Beiträge leisten. Als Letztes gibt es noch die Zuhörer. Diese lauschen der Diskussion und können genauso gut per Knopfdruck zum Sprecher werden, wenn sie etwas zu dem aktuellen Thema sagen wollen.
Die Kritik an Clubhouse
Wie bei vielen neuen Projekten kommt auch Clubhouse nicht ohne Kritik davon. Vor allem das Thema Datenschutz steht ganz oben auf der Liste. Um Freunden Invites zu schicken, verlangt die App Zugriff auf die Kontakte. Über die Daten ist es dann schon öfter vorgekommen, dass Schattenprofile erstellt wurden. Unter Schattenprofile versteht man Benutzerprofile von realen Personen in einem sozialen Netzwerk, die sich aber nie dort angemeldet haben und somit nicht Mitglied sind. Es wurde also eine Art „Fakeprofil“ erstellt.
Zusätzlich werden die einzelnen Gespräche aufgezeichnet, damit mögliche Verstöße oder nicht angebrachte Äußerungen nachverfolgt werden können und durch eine neue Meldefunktion entgegengewirkt werden kann. Es heißt zwar, die Mitschnitte werden nur temporär gespeichert, doch so richtig transparent gegenüber der Nutzung von persönlichen Daten und den aufgezeichneten Gesprächen sind die Entwickler von Clubhouse nicht.
Warum lohnt sich die App?
Viele Promis, Moderatoren, Aktivisten und Politiker nutzen bereits die App, um über bestimmte Themen zu sprechen. Daher ist Clubhouse aktuell noch als eine Art Podcast zu sehen, da bis jetzt viele User nur zuhören und von dem Gesagten profitieren.
In der Zukunft könnten aber auch Unternehmen auf Clubhouse aktiv werden, indem sie Produkte bewerben oder Dienstleistungen anbieten. Es können Fragen von Zuhörern gestellt werden und das Unternehmen beantwortet diese, quasi ein Verkaufsgespräch. Auch Influencer könnten über bestimmte Produkte oder Dienstleistungen sprechen wie es schon über Instagram möglich ist, nur ohne Bild oder Video.
Gerade in der Zeit von Corona und der Kontaktbeschränkungen sind Gespräche und Informationsaustausche wichtiger denn je. Das reine Audiokonzept ist spontaner und offener den Usern gegenüber. Wer sich mal schnell und unkompliziert Wissen über E-Commerce oder den Klimawandel aneignen will, findet in der App viele Räume dazu. Die App dient zudem zum Networken und hat somit absolut den Nerv der Zeit getroffen. Sie bietet Personen überall auf der Welt die Möglichkeit, sich zu unterhalten, Geschichten zu erzählen, Ideen zu entwickeln, Freundschaften zu vertiefen und interessante neue Leute zu treffen. Und dies mit einem Dienst, der allein auf das miteinander sprechen basiert.
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