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Krank im Urlaub: Leisure Sickness betrifft jeden fünften Deutschen
Kaum hat der Urlaub oder das Wochenende begonnen, liegt man krank im Bett. Dass dieses Phänomen, Leisure Sickness genannt, nicht nur mich, sondern tatsächlich jeden fünften Deutschen betrifft, hat mich sehr überrascht.
Kaum hat der Urlaub oder das Wochenende begonnen, liegt man krank im Bett. Dass dieses Phänomen, Leisure Sickness genannt, nicht nur mich, sondern tatsächlich jeden fünften Deutschen betrifft, hat mich sehr überrascht.
Zu diesem Ergebnis kam eine Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag unseres Kunden, der IUBH (Internationale Hochschule Bad Honnef Bonn). Auch Prof. Dr. Claudia Möller, die an der IUBH die Thematik Leisure Sickness untersuchte, zeigte sich erstaunt, dass 22 Prozent der mehr als 2.000 Befragten in ihrem Leben bereits an Leisure Sickness erkrankt waren.
Alle Berufsgruppen betroffen
Als Laie war ich zudem bisher davon ausgegangen, dass Leisure Sickness verstärkt Führungskräfte betrifft, doch Fehlanzeige: Die Studie offenbarte, dass die Freizeitkrankheit kein Randphänomen ist, sondern sich durch quer alle Berufsgruppen zieht. Neben Führungskräften klagten auch Selbständige/Freiberufler und Angestellte darüber, dass sie während des Urlaubs oder am Wochenende vermehrt krank geworden seien.
Auswirkungen auf die Work-Life-Balance und das Schlafverhalten
Doch die Untersuchung der IUBH enthüllte noch viel mehr: Diejenigen, die besonders häufig unter Leisure Sickness leiden, neigen eher dazu, während ihrer Freizeit beruflich erreichbar zu sein, sei es per E-Mail oder telefonisch. Zudem nehmen sie eher unbezahlte Überstunden in Kauf, um ihre Aufgaben fertig zu stellen. Personen, die verstärkt an der Freizeitkrankheit leiden, klagen außerdem häufiger über einen schlechten und unruhigen Schlaf. Dies bedeutet also: Wer nicht an Leisure Sickness leidet, ist häufiger mit seiner Schlafqualität zufrieden und startet erholter in den Arbeitstag.
Leisure Sickness vorbeugen
Doch kann ich es überhaupt vorbeugen, am Wochenende oder im Urlaub krank zu werden? Ja, sagt Prof. Dr. Möller von der IUBH. Sie rät dazu, die Ansprüche an sich selbst herunterzuschrauben und keine Angst vor dem Unerledigten haben. Besonders vor dem Urlaub sollte man sich selbst nicht stressen, um vorher noch möglichst viel zu erledigen. Dies könne sonst dazu führen, dass man sich auspowert und unzufrieden sei. In diesem Sinne: Allen weiterhin einen schönen Urlaub und genießt eure Freizeit.
Eure Esther von Griffel & Co
TAGS: Leisure Sickness Changemanagement